P207255_BZZ_Jahresbericht_2024_2025_ENT4_Web - Flipbook - Page 5
Elias De Freitas Caldeira
Schüler der Informatikmittelschule
Sarah Fischer,
Themenlead Next Generation/Berufsbildnerin
Zürcher Kantonalbank
Ich fände es besser, wenn wir mehr praktisches
Programmieren lernen würden. Momentan ist es so,
dass sich ein Grossteil unserer Module nicht mehr um
das Programmieren drehen, sondern vielmehr um
Themen wie Wirtschaftsinformatik. Die Einblicke in
diesen Bereich der Informatik sind auch interessant,
aber ich hätte mehr Interesse, den Fokus auf praktische
Programmierarbeiten zu haben.
Oft sind nicht die fachlichen Informatik-Themen die
Herausforderung für unsere Lernenden. Daher investieren wir viel in Arbeitsmethodik und Selfmanagement.
Der Umgang mit Hilfsmitteln – unter anderem Künstliche
Intelligenz (KI) – ist ein zentrales Thema. Einen zielführenden Einsatz dieser Tools erreichen wir, indem wir
den Lernenden ermöglichen, ihre eigenen Erfahrungen
zu machen, aus denen sie moderiert, aber selbständig
ihre persönlichen Erkenntnisse ziehen können.
Ich würde sagen, dass ich meine Mitschüler/innen so
gut ich kann, unterstütze und sie dasselbe für mich tun.
Das kommt aber auch davon, dass wir jeden Tag zusammen zur Schule gehen, was uns als Klasse gestärkt
hat.
Wir bieten unseren Lernenden ein umfassendes
Betreuungsmodell mit mehreren Ansprechpersonen,
welche über alle Kompetenzcluster sehr eng zusammenarbeiten. Beim Start einer Lehre ist der Umfang an
neuen Informationen, Angeboten und Lernorten oft
sehr fordernd. Um hier Orientierung zu bieten, fungieren wir als Team Next Generation IT als eine Art Homebase für die jungen Talente. Wir begleiten die Jugendlichen über die vier Lehrjahre hinweg. Eine möglichst
individuelle Betreuung ist uns hier besonders wichtig.
Die Informatik ist ein Beruf, der sich stetig verändert.
Mit der Einführung von neuen Technologien verändert
sich die Landschaft der Informatik immer wieder und
man lernt eigentlich nie aus. Ein gutes Beispiel dafür
ist die KI, die gerade immer populärer in der Informatik
wird, mit der aber auch erstmal gut umgegangen werden
muss. Diese Vielseitigkeit ist das, was mich an der
Informatik interessiert.
Die Informatik ist ein sehr kreatives, vernetztes
Berufsfeld: kognitiv anspruchsvollen und sehr vielfältig.
Die Lernenden benötigten Durchhaltewillen und die
Lust, sich in Problemstellungen hineinzudenken. Dabei
stehen kreative Prozesse und die Gestaltung von
Neuem im Vordergrund. Ich selbst sehe die Informatik
immer aus den Augen einer Tüftlerin oder Rätsellöserin
gesehen. Und dabei spielen Menschen eine ebenso
wichtige Rolle wie die Technologien.
Ich denke, dass Ziele etwas Notwendiges sind. Ohne sie
hat man keine Beweggründe, irgendetwas in seinem
Leben zu tun. Ich bin jedoch der Meinung, dass Ziele für
die nahe Zukunft gestaltet werden sollten, da man sie
so besser im Blick behält und sie nicht nur ein entferntes Leitbild darstellen, das man leicht aus den Augen
verlieren kann.
Mein momentanes Ziel ist es zum Beispiel, meine
Abschlussprüfungen zu bestehen.
Aus meiner Sicht als Berufsbildnerin ist es spannend zu
sehen, ob die Lernenden intrinsisch oder extrinsisch
für ihre Ziele motiviert sind. Die intrinsischen scheinen
wir einfacher zu erreichen und sie machen uns glücklicher – doch sie sind durch unsere Sozialisierung nicht
immer einfach aufzuspüren.
Als Berufsbildnerin liebe ich es zu sehen, wie junge
Menschen an ihren Herausforderungen wachsen und
daraus Energie schöpfen. Der grösste Lohn ist es,
wenn sie mutig und neugierig in die Arbeitswelt starten
und ihre Leidenschaft gefunden haben.
2024/2025 Jahresbericht BZZ
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