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Patrick Heeb, Rektor am BZZ von 2018 bis 2025
Veränderung
als Chance:
Patrick Heeb blickt
zurück und nach vorn
Nach acht prägenden Jahren als Rektor des BZZ Horgen
übergibt Patrick Heeb die Leitung an Christina Frei Jenni.
Im Interview spricht er über Herausforderungen,
Meilensteine – und seine Freude am Unterrichten,
die ihn zurück ins Klassenzimmer führt.
Patrick Heeb, nach acht Jahren als
Rektor geben Sie dieses Jahr Ihr Amt ab.
Weshalb?
Nach insgesamt 20 Jahren in der Schulleitung,
davon acht Jahre als Rektor am BZZ, musste
ich mir überlegen, ob ich noch einmal eine
Amtsperiode anhängen möchte. Ich habe
mich aus verschiedenen Gründen für eine
Veränderung entschieden. In den letzten acht
Jahren haben wir drei Grossprojekte abgeschlossen: Das grosse Bauprojekt mit Sanierung und Erweiterungsbau, die Umsetzung des
Projekts Kompetenzzentren mit dem Aufbau
der Abteilung Soziale Berufe und der Abgabe
von Berufen. Aufgrund der Neuzuteilung der
Berufe haben wir ein enormes Wachstum hinter uns.
Unsere Zuständigkeit ist von 1400 auf über
2000 Lernende gewachsen. Beim dritten grossen Projekt galt es, das neue Finanzierungskonzept des Kantons umzusetzen. Unter anderem mit der Folge, dass wir aus der beruflichen Weiterbildung aussteigen mussten.
Nach diesen drei Mammutprojekten fand ich
es an der Zeit, noch einmal etwas Neues zu
wagen. Hinzu kommt, dass ich in den letzten
drei Jahren die Freude am Unterrichten wiederentdeckt habe und wieder mehr unterrichten möchte.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Für die nächsten Jahre meines Berufslebens
wechsle ich nochmals die Funktion. Ich werde
mehrheitlich Allgemeinbildung unterrichten
und in der übrigen Zeit das eine oder andere
Projekt begleiten. Zum Beispiel werde ich im
kantonalen Bauprojekt «Uetikon am See» die
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Interessen des BZZ vertreten. Ziel ist, dass im
Jahr 2032 auf einem ehemaligen Fabrikareal
das Gymnasium und das BZZ (anstelle von Stäfa) in Uetikon am See Schulraum mit Sporthallen erhalten.
In diesem Zusammenhang benutzen
Sie den Ausdruck «Bogenlaufbahn».
Was meinen Sie damit?
Damit meine ich, dass mein Know-how als
Rektor in Projekte ein昀氀iessen kann, die davon
pro昀椀tieren. Die Schulkommission, die Schulleitung und das Amt für Berufsbildung haben
die Vorteile erkannt und unterstützen mich
bei diesem Schritt. Mit Beginn des neuen
Schuljahres gebe ich meine Aufgaben an die
designierte Rektorin Christina Frei Jenni ab,
die aufs neue Schuljahr hin meine Nachfolge
antritt.
In welchen Situationen hatten Sie einen
hohen Stresslevel?
Während der Bauphase gab es immer wieder
Stresssituationen und auch Corona war eine
grosse Herausforderung. Plötzlich musste ich
die Schule via Videokonferenzen aus dem
Homeo昀케ce führen. Einmal pro Woche fuhr ich
mit dem Velo von Zürich nach Horgen, um das
Nötigste zu unterschreiben. Stressig war
auch der Entscheid des Bildungsrates zum
Projekt Kompetenzzentrum. Wir mussten uns
schweren Herzens von einem Drittel der Lehrkräfte verabschieden, weil die Berufe nicht
mehr bei uns unterrichtet werden. Es brauchte viel Überzeugungsarbeit, um die positive
Grundstimmung bei den Lehrpersonen und
Mitarbeitenden zu erhalten. Dasselbe gilt für
die berufsorientierte Weiterbildung, aus der
wir aussteigen mussten. Rein sachlich konnte
ich die Entscheidung zwar nachvollziehen,
aber die Umsetzung war auf der menschlichen Ebene sehr schwierig. Auf der anderen
Seite war es ein Highlight, mit der Neuaufnahme des Berufs «Fachleute Betreuung Kinder»
2024/2025 Jahresbericht BZZ